Spielzeugideen für Kitakinder

Ressourcennutzung und Müllvermeidung


In dieser Kategorie findet ihr selbst gemachte Spielsachen aus alltäglichen Materialien die sowohl für Kinder unter 3 Jahre als auch für ältere Kinder geeignet sind. Je nach Entwicklungsstand der Kinder können die Spielsachen für sie oder mit ihnen zusammen gebastelt werden.

Manche Spielsachen können auch Anreiz für ganze Projekte sein. Meine Ideen dazu findet ihr in der jeweiligen Beschreibung.


Ich wünsche viel Spaß beim wiederverwenden, aufwerten und neu entdecken von alltäglichen Gebrauchsmaterialien.


 

 

 

 

 

 

Ein flotter Flitzer ist das kleine Waschmittelflaschenrennauto, das jeden kleinen Rennfahrer begeistern wird.

 

Verwendete Materialien (Ideenvorschlag):

  • leere und gut gespülte Waschmittelflasche
  • Stab eines defekten Gitterbettchens (mit der Stichsäge geteilt) - Vorderachse etwas kürzer als Hinterachse
  • 4 Geschenkbandrollen
  • Möbelfilz (Bodenschutzaufkleber, die man unter Tisch- und Stuhlbeine klebt)
  • Heißkleber zum Befestigen der Räder
  • Mossgummi zum verzieren (alternativ bunte Papierreste)
  • Spiegelmosaiksteine zum verzieren der Räder

So wirds gemacht:

 

Die Löcher für die Achsen entweder ausschneiden oder mit einem Brandmalkolben herausschmelzen, nachdem die richtige Position mit einem wasserfesten Stift aufgemalt wurde. Damit die Achsen gerade und in waage sind, kann man hier erst das Loch auf der einen Seite herstellen, dann die verwendete Achse durchschieben und auf der anderen Seite an der passenden Stelle das zweite Loch aufmalen.

Der Möbelfilz wird von außen auf die Geschenkbandrollen geklebt, um eine Fläche zu bekommen, an der die Achsen von innen befestigt werden können. Das Ankleben kann mit Heißliem gemacht werden, es ist aber auch Denkbar eine kleine Schraube einzudrehen.

Sind diese Schritte geschafft und alles getrocknet, kann der Flitzer nach Lust und Laune verziert und gestaltet werden.

 

Die Idee dahinter:

 

Waschmittelflaschen finden sich in verschiedenen Formen und Größen in fast jedem Haushalt. Obwohl diese Verpackungen kaum schaden durch das Produkt nehmen, landen sie in Massen auf dem Plastikmüllberg, statt wiederverwendet zu werden. Hersteller haben die Möglichkeit der Wiederverwendung leider noch immer nicht für sich entdeckt. Deshalb soll hier eine andere Lösung der Wiederverwendung aufgezeigt werden.

 

Meist sind auch Spielzeugautos die in der Kita oder zu Hause verwendet werden aus Plastik. Nur wenige leisten sich gute hochwertige Holzautos. Aber statt noch mehr Ressourcen zu verbrauchen (mit dem Kauf von fertigen Plastikautos) können hier bereits vorhandene Materialien sinnvoll weiter genutzt und damit auch die Umwelt geschohnt werden.

 

Was lernen Kinder dabei und wie kann daraus ein Projekt entstehen?

 

Kinder leben mit uns den täglichen Verbrauch von nichtnachwachsenden Rohstoffen wie Plastik. Es liegt in unserer Verantwortung, die nächsten Generationen für einen verantwortungsvollen Umgang mit diesem Rohstoff zu befähigen. Da sich gerade bei Waschmitteln der anfallende Plastikmüll keum vermeiden lässt, weil es keine Alternativen bei Flüssigwaschmitteln gibt, können Kinder hier lernen wie solche Verpackungen kreativ anders weiter genutzt werden können.

 

Kinder können ab 4 Jahren mit etwas Hilfe dieses Auto selbstständig und mit wenig Aufwand nachbauen und gestalten.

Dabei lernen sie nicht nur, die Umwelt zu schohnen sondern auch gleich noch etwas über die Funktionsweise von Achsen und Rädern an Fahrzeugen. Dadaurch, dass die Räder an die Achse geklebt werden und sich die Achse in der Öffnung dreht, verhält sich das Spielzeugauto ähnlich einem echten Auto. So dient der Sportflitzer gleich als physikalisches Modell.

 

Gemeinsam mit Kindern kann auch hier wieder für die Herstellung der Autos erst einmal Material gesammelt werden. Im Anschluss daran entsteht ein bunter und kreativer Fuhrpark für die Kita oder auch zu Hause.

 


 Großbausteine aus Milchkartons

 

Das brauchst du:

  • leere, ausgewasche Milchkartons (der Plastikverschluss sollte durch oder mit einem Erwachsenen entfernt werden)
  • doppelseitiges Klebeband, transparentes Klebeband oder Leim
  • Schere(n)
  • Papierreste, farbiges Druckerpapier oder sonstige Papierreste zum bekleben


Bausteine aus Milchkartons - eine praktische Sache:

  • Die Bausteine sind (im Idealfall) aus reinem Recyclingmaterial
  • hat man viele dieser Bausteine gebastelt, können damit auch große Bauwerke entstehen
  • stürzt ein solches Bauwerk mal ein, macht das fast keinen Lärm, weil die Bausteine sehr leicht sind
  • das geringe Gewicht und die Griffigkeit der Bausteine macht diese auch für kleine Kinder attraktiv
  • zu beachten ist, dass die Bausteine hohl sind und dadurch bei zu starker Belastung einknicken können (hier können Kinder ihren achtsamen Umgang mit empfindlichen Materialien üben, ohne dass dabei Verletzungsgefahr besteht oder der Verlust großen Ärger bedeutet)
  • der Fantasie und Materialienvielfalt sind beim Bekleben der Milchkartons keine Grenzen gesetzt


So kann ein Projekt (über kurze oder lange Zeit) umgesetzt werden:


Auch wenn diese Kartons auf den ersten Blick ganz banal und simpel wirken. Hier steckt viel Potential für neue Forschungsgebiete für Kinder drin. In der Kita ist es doch durchaus denkbar, dass daraus mit den Kindern je nach deren Interessen ein ganzes Projekt entstehen kann.


Es könnte damit beginnen, dass zu Hause Milchkartons gesammelt werden sollen, um in der Kita dieses Bastelprojekt zu ermöglichen. Schon allein dieser "Arbeitsschritt" bietet Grundlagen für Gruppengespräche.

Denkbar wären zum Beispiel folgende Themen, die sich daraus ergeben können:

  • Wie viel Milch trinke ich und meine Familie so zu Hause und warum ist das gut? (Ernährungsaspekte)
  • Wie viel Müll produziere ich, wenn ich jede Woche diese Menge Milch trinke? (Umweltaspekte)
  • Wie kommt eigentlich die Milch in das Tetrapack? (Lebenszusammenhänge verstehen)
  • Gibt es noch mehr Lebensmittel in denen Milch mit drin ist?
  • ...

Sind die Milchkartons in der Kita angekommen, braucht es noch Papier, Folie oder Anderes zum bekleben. Auch hier kann die Aufgabe wieder an die Kinder weiter gegeben werden, passende (vielleicht auch möglichst schon gebrauchte) Materialien zu finden und beizutragen.

Kinder entwickeln dabei einen großen Erhrgeiz und Erfindergeist, wenn sie merken, dass ihre Ideen wichtig sind und geschätzt werden!


Wenn die Bausteine erst einmal fertig sind kann es richtig losgehen mit dem Bauen und Konstruieren. Da kann es Bauwettbewerbe geben, wer es schafft den höheren Turm zu bauen. Ganze Gebäude entstehen, als Spielumgebung für Spielfiguren und Rollenspiele.

Auch die Kleinsten werden ihre wahre Freude am Türme einreißen, Kartons aneinanderreihen, stapeln und herumtragen haben.


Das Projekt kann die Kindergruppe stärken und bereichern. Jedes Kind bastelt ein oder mehrere Kartonbausteine und es entsteht eine große Menge Spielmaterial für die ganze Gruppe, weil jeder etwas dazu beigetragen hat. So erkennen Kinder schnell und einfach den Nutzen der Zusammenarbeit.