Das bin Ich -

Tagesmutti und Mama von drei Kindern



 

Herzlich willkommen in meiner Kindertagespflege. Schön dass du zu mir gefunden hast und dich für mein Wirken und Arbeiten mit Kindern in den ersten drei lebensjahren interessierst.

In meinem kleinen Vorstellungstext möchte ich dich mitnehmen auf meinem Weg, den ich gegangen bin um als die die ich jetzt bin, mit den Erfahrungen die ich sammeln dufte jetzt die zu sein, die ich heute bin.

 

Ich heiße Stefanie Richter und bin habe 2010 meine Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin erfolgreich abgeschlossen.

In meiner Familie wurde der Samen zur Freude an der Arbeit und dem Umgang mit Menschen früh gesäht. Meine Oma war lange Zeit Kindergärtnerin in einem Waisenhaus und später bis nach der Wiedervereinigung auch für viele Jahre Kindergartenleiterin. In meiner Familie gibt es viele sozial engagierte Menschen.

Für mich stand früh fest dass ich entweder Kinderkrankenschwester oder Erzieherin werden möchte.

Heute mit drei eigenen Kindern bin ich froh mich für eine Laufbahn als Erzieherin entschieden zu haben, da es mir nur so möglich ist familienfreundlich und nach meinen eigenen Vorstellungen selbstständig als Tagesmutter im eigenen Haus zu arbeiten.

 

Aber lass uns von vorne beginnen mit dem Weg:

Nach meinem Abschluss habe ich verschiedene Stationen in der Kinderbetreuung durchlaufen. Nach meiner Ausbildung in der ich auch ein Praktikum in einem Kinderheim absolviert habe, war ich zuerst im Grundschulhort tätig. Dort hat es mich aber nicht lange gehalten bevor ich für zwei Jahre in einem "Kneipp"-Kindergarten gearbeitet habe.

Aufgrund eines Umzuges entschied ich mich auch beruflich weiterziziehen bevor 2014 meine Tochter Tina zur Welt kam. So sammelte ich noch in einer weiteren Kindergarten- und einer weiteren Krippeneinrichtungen Erfahrungen für meinen Berufsweg. Nach der Elternzeit mit ihr ließ auch mein Sohn Thomas nicht lange auf sich warten, der 2016 geboren wurde.

 

Im Jahr 2017 heirteten ich und mein Mann im wunderschönen Ambiente "Hoflößnitz" in Radebeul. Nur wenige Monate danach konnten wir im September 2017 in unser Häuschen in Lindenau einziehen.

Hier konnte ich nun endlich meinen Traum von einem eigenen Konzept und vom selbstständigen Arbeiten als Tagesmutter verwirklichen.

Die Arbeit und den Alltag mit Kindern und deren Eltern liebe ich sehr und möchte diesen gegen keinen anderen Job tauschen müssen.

 

Doch wie es oft so ist im Leben: meistens kommt es anders als man rational denken möchte und so schlich sich gegen alle Vernunft dieser Welt der dringende Wunsch nach einem dritten Kind bei mir ein. Ich zögerte erst, wusste aber dass ich mich mein Leben lang darüber ärgern und um das nicht bekommene Kind trauern würde, würde ich dem Wunsch nicht nachgehen.

So wurde im Januar 2020 bei einer wundervollen, vollkommen komplikationsfreien Hausgeburt mein drittes Kind, unser Tarik geboren, der bis 2023 mit in der Kindertagespflege sein darf.

Auch meine großen Kinder lieben unsere Tageskinder sehr und nehmen sie wie eigene Geschwister an, sobald sie bei uns im Haus sind.

 

Für mich ist es eine wundervolle Aufgabe und ein Geschenk, jedes Kind als eigenständige Persönlichkeit zu sehen und mit Liebe und Vertrauen individuell ins Leben zu begleiten. Dabei bin ich oft selbst Entdeckerin und Lernende, denn durch Kinderaugen kann man die Welt ganz neu entdecken.

 

Als hochsensibler Mensch habe ich feine Antennen in der Kommunikation mit den Kindern, die es mir ermöglichen auch nonverbal schnell einen guten Draht zu den jungen Kindern zu finden und sie in ihren Bedürfnissen genau zu verstehen. Ich bin sehr humorvoll und flexibel. Ich lache und singe gerne mit den Kindern und liebe es, mir mit allen einfach einen schönen Tag zu machen, der durch das gemeinsame Erleben für uns alle ganz viel Lernen und Wachsen ermöglicht.

 

Ich vertraue in die kindlichen Prozesse und darin dass jedes Kind ganz viel Können und Wissen mit in diese Welt bringt. Ich liebe es, diesen Prozess des Erblühens zu begleiten und jedes Kind auf seinem ganz eigenen Weg zu unterstützen sich selbst in dieser Welt zu entdecken und zu entfalten.

 

 



"Kinder sind Gäste, die nach dem Weg fragen."

(Maria Montessori)

 

Nach der Zeugung ist das Kind Gast im Leib der Mutter. Dort wächst es bereits 

im wärmenden Schutz zu einem für

die Welt gut vorbereiteten Wesen mit eigenem Charakter und eigenen

Bedürfnissen, Neigungen und Lebensplan heran.

Jedes Kind ist, wie es ist. Es möchte nicht verbogen oder nach fremden

Vorstellungen geformt sondern durch seine Umwelt mit getragen und begleitet werden. Auch wenn es durch seine Umwelt mit beeinflusst wird, so hat es seine

inneren Anlagen und seine Selbstbestimmung, die die Ausbildung seiner

Persönlichkeit von Geburt maßgeblich beeinflussen und mit bestimmen.

 

Maria Montessori sagte: „Die Aufgabe der Umgebung ist nicht, das Kind zu

formen, sondern ihm zu erlauben,

sich zu offenbaren.“

 

Was heißt das konkret für mich?

Ich nehme das Kind von Beginn an (das bedeutet schon im Mutterbauch) als

eigenständige Persönlichkeit wahr und ernst. Es kommt nicht als "

unbeschriebenes Blatt" auf unsere Welt sondern

bringt seine ganz eigenen "Geschichten" mit.

 

Mir ist es daher wichtig diesen Charakter nicht in eine Form aus meinen eigenen Lebensvorstellungen zu pressen, die sich aus meinen Erfahrungen ergeben

haben. Denn wie sagt Herr Dr. Gerald Hüther so schön: "Erfahrungen

sind immer maßgeschneidert, sie passen nur dem der sie selbst gemacht hat."

 

Viel mehr möchte ich das Kind mit einer anregenden Umgebung, emotionaler

Wärme und Zuwendung dazu einladen und ermutigen seine Persönlichkeit

selbst zu formen. Ich kann ihm als Gast in meinem Leben die Schönheiten und

die nützlichen und wichtigen Dinge in seinem Leben zeigen und es an sie heran

führen.

Die Motivation sich damit zu befassen kommt vom Kind selbst, wenn ich das

Richtige "Material" zur richtigen Zeit anbiete.

 

Selbstverständlich übernehme ich mit meinen Erfahrungen Verantwortung für

das Kind, wo es selbst Situationen noch nicht überblicken oder beurteilen kann. Kinder brauchen einen geschützten Rahmen um sich auszuprobieren.

Das Kind bekommt den nötigen und angemessenen Freiraum seine eigenen

Erfahrungen zu sammeln und in seiner

Welt, die es über all seine Sinne kennen lernen möchte aktiv und selbst tätig zu werden.

 

 


Kinder

 

Sind so kleine Hände
winz´ge Finger dran.
Darf man nie drauf schlagen
die zerbrechen dann.

Sind so kleine Füße
mit so kleinen Zehn.
Darf man nie drauf treten
könn´ sie sonst nicht gehn.

Sind so kleine Ohren
scharf, und ihr erlaubt.
Darf man nie zerbrüllen
werden davon taub.

Sind so kleine Münder
sprechen alles aus.
Darf man nie verbieten
kommt sonst nichts mehr raus.

Sind so klare Augen
die noch alles sehn.
Darf man nie verbinden
könn´ sie nichts mehr sehn.

Sind so kleine Seelen
offen ganz und frei.
Darf man niemals quälen
gehn kaputt dabei.

Ist so´n kleines Rückgrat
sieht man fast noch nicht.
Darf man niemals beugen
weil es sonst zerbricht.

Grade, klare Menschen
wär´n ein schönes Ziel.
Leute ohne Rückgrat
hab´n wir schon zu viel.

 

Liedtext von Bettina Wegner



Es gibt nicht den einen richtigen Weg

Meine Ideen und Erfahrungen sind ein Angebot an das Kind. Im Rahmen von wichtigen Regeln und Normen werde ich das Kind stets auf seinem individuellen Weg begleiten und stärken.

 

Es gibt viele Wege und Möglichkeiten ein Kind in seinen ganz eigenen Bedürfnissen und Interessen zu begleiten und 

zu unterstützen. Zu meinem persönlichen Weg mit meinen Kindern gehören unter anderem das Langzeitstillen nach Bedarf, Tragen mit geeigneten Tragehilfen und die Ausscheidungskommunikation (auch Windelfrei genannt) von

Geburt an.

Es ist wichtig für mich dem Kind zu vertrauen und es in seinem Können zu bestärken statt an seinen Schwächen „herum zu operieren“.

Viele Möglichkeiten dies umzusetzen sehe ich unter anderem in den Erkenntnissen von Maria Montessori, Jesper Juul (Familientherapeut), Dr. Gerald Hüther (Hirnforscher) und Dr. Herbert-Renz-Polster.

 

Das Leben ist keine Sackgasse und keine Einbahnstraße. Vielmehr ist es für

jeden von uns eine große „Weltkarte“ mit unendlich vielen Wegen, die wir

gehen können. Manchmal erscheint es wie ein Labyrinth aus Möglichkeiten. Dann brauchen Menschen (egal in welchem Alter) Unterstützung und Orientierungshilfen durch liebevolle Begleitung der Mitmenschen. Ab und an tun sich steile Berge auf, die eine helfende Hand und ein wenig Anschub erfordern.

Es braucht zugewandte Einladung und Ermutigung um die vielleicht noch  

schlummernden Potentiale in einem Kind zu wecken. Ich möchte jedem Kind

die Möglichkeit geben, sich zu offenbaren und die eigenen Fähigkeiten und Stärken zu entdecken und zu vervollkommnen.

Wichtig ist für mich Begleiter auf diesem Weg zu sein, das Kind auf den Weg

vorzubereiten und nicht den Weg für das Kind zu formen, denn das steht mir

nur für mein eigenes Leben zu. Ich bin dankbar ein Stück des langen

Lebensweges mit dem Kind gehen zu dürfen und möchte es stets wie einen Gastsehen, der nach dem Weg fragt.

 


Die hundert Sprachen des Kindes

 

Die Hundert gibt es doch
Das Kind besteht aus Hundert.
Hat hundert Sprachen
hundert Hände
hundert Gedanken
hundert Weisen
zu denken, zu spielen und zu sprechen


Hundert -
immer hundert Arten
zu hören, zu staunen und zu lieben.
Hundert heitere Arten
zu singen, zu begreifen
hundert Welten zu entdecken
hundert Welten frei zu erfinden
hundert Welten zu träumen.

 

Das Kind hat hundert Sprachen
und hundert und hundert und hundert.
Neunundneunzig davon aber
werden ihm gestohlen
weil Schule und Kultur
ihm den Kopf vom Körper trennen.

 

Sie sagen ihm:
Ohne Hände zu denken
ohne Kopf zu schaffen
zuzuhören und nicht zu sprechen.
Ohne Heiterkeit zu verstehen,
zu lieben und zu staunen
nur an Ostern und Weihnachten.

 

Sie sagen ihm:
Die Welt zu entdecken
die schon entdeckt ist.
Neunundneunzig von hundert
werden ihm gestohlen.

 

Sie sagen ihm:
Spiel und Arbeit
Wirklichkeit und Phantasie
Wissenschaft und Imagination
Himmel und Erde
Vernunft und Traum
seien Sachen, die nicht zusammen passen.
Sie sagen ihm kurz und bündig,
daß es keine Hundert gäbe.
Das Kind aber sagt:
Und ob es die Hundert gibt.

 

Loris Malaguzzi